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Warndt-Exkursion: Satyrium ilicis, Plebeius idas, Brenthis daphne und Co.

Brenthis daphne, BrombeerperlmuttfalterTrotz des mäßigen Wetters haben wir (Roland Summkeller und ich) heute eine sehr ergiebige Exkursion im Warndt unternommen.

Schon auf dem Weg zur ersten Teilfläche unter der Hochspannungstrasse am Schacht Lauterbach fliegen uns [[Apatura iris]], [[Limenitis camilla]] und [[Argynnis paphia]] ums Auto. [[Melitaea athalia]] ist die bestimmende Art im oberen noch etwas offenen Abschnitt der Strecke. Weiter unten in Richtung der Sandgrube [[Merlebach]] und auf der anderen Seite vom Schacht Richtung [[Karlsbrunn]] fliegen ca. 30 Brenthis daphne und saugen meist auf Brombeere. Dazu gesellen sich Kaisermäntel ([[Argynnis paphia]]) in nicht geringer Anzahl und es sind bereits einige Weibchen darunter. Unterwegs auf dem Weg lassen sich regelmäßig aber fotoscheu einige Große Schillerfalter ([[Apatura iris]]) nieder und saugen. An Satyrinae ist fast alles saisongerecht vertreten und die ersten [[Maniola tithonus]] ist auch darunter. Leider ist ein größerer Teil der Strecke inzwischen stark zugewachsen und für die athalia wird es in den nächsten Jahren bestimmt schon "eng" werden. Weiter hat man [[Topinambur]] in größeren Flächen direkt unter der Hochspannungsleitung gepflanzt! Roland und ich werden im Herbst dort ernten und die Wurzeln kochen.

Weiter wollen wir noch zumindest einen S. ilicis finden und vielleicht einen P. idas in der Sandgrube. Wir fahren also zur berühmten "Hornissenhochstand"-Strecke (Rainer Ulrich!), die direkt zur Sandgrube Merlebach führt und zählen fortan B. daphne. Später auf dem Rückweg sollten wir noch einen A. ilia auf der Straße finden, doch bis dahin ist nur A. iris auf unserem Weg und B. daphne in wesentlich größerer Zahl neben dem Weg. Wir zählen nicht mehr, doch können es durchaus auf der Strecke runter zur Sandgrube über 50 sein. Ich versuche zu fotografieren und kämpfe mich durch die Brombeeren. Ein großes schwarzes Objektiv muss eine immense Abschreckung für einen daphne sein! Trotz der großen Zahl und zeitweise verhangener Sonne gelingen mir nicht die typischen "träger daphne auf Brombeerblatt"-Bilder. Schaut Euch die Bilder an - beim nächsten Mal bin ich mit Eisspray bewaffnet!!! Im unteren Bereich hin zur Sandgrube finden sich ca. 5 Kleine Eisvögel ([[Limentitis camilla]]) und noch ein Großer Schillerfalter, der mit gespaltenem Rüssel versuch, etwas feuchtes aufzusaugen (der arme!). Die Sandgrube ist nun auf französischem Gebiet und das eigentliche Ziel unserer kleinen Exkursion. Dort finden wir beinahe nichts (außer lineola und sylvestris). In dem Biotop muss es eigentlich [[Lasiommata maera]] geben - wo wenn nicht hier? Doch wir finden keinen, was aber auch an der Weitläufigkeit und der immer seltener hervorkommenden Sonne zu tun haben mag. Inmitten in einem Besenginsterbestand (hier gibt es ca. 3 km² davon...) finden wir dann endlich ein paar Bläulinge. Idas oder argus, das ist hier die Frage. Die Lupe haben wir zwar mit, doch wollen wir zuhause in Ruhe bestimmen. Roland hält die Tiere aber für idas-wahrscheinlich (Spannung!). Zuhause wird sich später herausstellen, dass keines der Tiere einen Dorn an der Vorderbein-Vorderseite hat. Somit sollte es wirklich P. idas sein. Etwas verwundert wird uns in der Sandgrube später noch ein A. iris, der an dem gut besonnten Sandsteinabbruch entlangpatroulliert und sich zum Saugen nieder lässt. Hier gehört maera hin und nicht iris! Sei's drum...

Am 25.6. beobachtet Roland Summkeller noch ca. 15 eindeutige idas - darunter sind mindestens 5 Weibchen, die leichter zu bestimmen sind. Samstag Nachmittag (27.6.) möchte ich in der Sandgrube nach dem Eiablageverhalten Ausschau halten.

Nächster Halt ist die ilicis-Stelle, an der einen Tag zuvor Thomas Reinelt 10 Exemplare gefunden hat und wo ich im letzten Winter ein Ei entdeckt habe. Was mich wirklich stutzig macht - auch heute fliegen dort viele ilicis herum. Ich kann daraus nur schließen, dass ilicis für die Eiablage ein wesentlich breiteres/anderes Spektrum nutzen muss, als ich bisher angenommen habe. Auf der Strecke habe ich alle klassisch in Frage kommenden Eichenschösslinge untersucht! Ein Ei! Dort fliegen mehr als 10 Falter!

Später finden wir an der Eulenmühle noch M. athalia, Maculinea arion (2 frische Exemplare) und jede Menge abgeflogener und gleichzeitig frischer semiargus. Auf dem Rückweg fahren wir noch in Emmersweiler am "Rondell" - früher ein excellenter M. arion Biotop - vorbei. Was wir da gesehen haben, kann man kaum beschreiben.

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Donnerstag, 21. November 2024