Schmetterlingsforum - Blog und Austauschplatform
Fang/Wiederfang Aktion (B. euphrosyne) angelaufen
Das ging dieses Jahr richtig früh los. Wie fast alle Falter ist auch Boloria euphrosyne dieses Jahr gut zwei Wochen früher dran als in den Vorjahren. Zwar schlüpfen die Tiere erst seit heute in Anzahl, doch haben wir bereits am 21. April den "T1" markieren können. "T" steht für Thomas (Reinelt) und "1" ist die fortlaufende Nummer.
Stand heute sind es erst 6 Tiere, die wir haben markieren können. Interessant dieses Jahr: die große Windwurffläche am Warndtweiher wird von den Tieren gerne überflogen und von den Männchen nach Weibchen durchsucht. Sicherlich wird um den Warndtweiher herum die Population davon profitieren können, dass es nunmehr lichte Stellen in wesentlich höherem Anteil gibt. Aus den anderen Probeflächen gibt es nicht so viel gutes zu berichten - im Gegenteil. Die Fischbacher Stellwege sind letztes Jahr geschoben worden und neuer Schotter wurde aufgebracht.
Die gesamte Wegrandflora wurde dabei platt gemacht inklusive der Veilchen, dem Kriechenden Günsel und den Eichenschösslingen, welche gerne von Satyrium ilicis zur Eiablage genutzt wurden. Der Eingriff erfolgte letztes Jahr noch während der Flugzeit und seither wurde dort (inkl. diesem Jahr) noch kein Falter mehr gesehen. Am Judengehäu fand sich dieses Jahr noch kein Falter - dort flog er 2009 noch in Anzahl. Am Munitionsdepot beobachteten wir 2010 noch einen Falter, doch ist dieses Jahr noch kein Nachweis gelungen. Ganz schlecht sieht es zwischen Karlsbrunn und Lauterbach auf dem Weg zur Merlebacher Sangrube aus. Rainer Ulrich hat die Stelle noch in höchsten Tönen wegen der Vernetzung gelobt - inzwischen rechnen wir dort nicht mehr mit B. euphrosyne! Sicher bleiben wir aber dran und schauen auch nach anderen potenziellen Lebensräumen, doch Stand jetzt ist B. euphrosyne nur noch am Warndtweiher zu beobachten. Wir machen uns ernste Sorgen!
Etwas nervig gestaltet sich über Ostern, dass die Wege um den Warndtweiher von Heerscharen Osterfreizeitler von diesseits und jenseits der Grenze überfüllt sind. Um ein Foto entlang des Weges zu machen, muss man schon den richtigen Zeitpunkt abpassen!
Das Markieren der gefangenen Exemplare erfolgt mittels einem feinen schwarzen Faserschreiber jeweils mit einem Buchstaben für den Kartierer und einer laufenden Nummer. Wir halten die genaue Position, den Fangzeitpunkt, das Geschlecht und ob es sich um einen Wiederfang handelt, fest. Zwischen 3 und 4 Uhr Nachmittags legen die Tiere wie es scheint eine Pause ein oder sie befinden sich an einer ganz anderen Stelle - diesem Phänomen wollen wir noch auf den Grund gehen.
Solltet ihr Lust haben, beim Fang-/Wiederfang-Projekt mitzumachen, meldet Euch bei
Ende dieses Jahres soll ein Artikel mit ersten Ergebnissen des Projektes in der Zeitschriftenreihe der Delattinia erscheinen.
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