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Brauner Eichenzipfelfalter hängt am letzten Zipfel

Die diesjährigen Routinebegänge zur Kontrolle der Bestandssituation beim Braunen Eichenzipfelfalter lassen nichts gutes für kommende Saison erwarten. In insgesamt 14 Begängen konnten nur 6 Eier und zwei Eihüllen gefunden werden.

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Besonders besorgniserregend ist der Umstand, dass die einstmals beste Fundstelle überhaupt nicht mehr belegt war, obschon die Gegebenheiten sich dort kaum geändert haben.

Benutzen Sie die '+' und '-' Tasten, um den Kartenausschnitt zu verändern. Mit der Maus kann der Kartenausschnitt bewegt werden:

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Die rot dargestellten Pfade markieren (etwa) die im Winter 2014/2015 begangenen Bereiche. Die grünen Punkte markieren rezente Funde. Es wurden im Vergleich zu meiner Publikation in 2011 zwar weniger Strecken begangen, doch wurden fast alle damals positiv getesteten Stellen berücksichtigt und darüber hinaus einige erfolgversprechende neue Stellen.

Im Frühjahr 2014 konnte ich noch zwei Raupen finden. Während der Flugzeit ist es jedoch nicht gelungen, einen Falter zu Gesicht zu bekommen, obwohl ich einige Kontrollgänge unternommen habe. 2014 ist die Art im Saarland als Imago nicht nachgewiesen worden.

Die ehemals beste Fundstelle "Eichenstauden / Faulenbach" zu Überherrn grenzt unmittelbar an einen Acker an. Die dort wachsenden Eichenschösslinge sind kaum 2 m von der intensiv bewirtschafteten Fläche entfernt. In 2014 wurde auf der Fläche Mais angepflanzt. Es kann vermutet werden, dass etwa ein Insektizideinsatz die Raupenpopulation in Mitleidenschaft gezogen hat. Der Vergleich zu 2011 ist dramatisch - die stärkste Teilpopulation im Warndt ist vermutlich ausgestorben, denn es fand sich trotz intensiver Nachsuche dort kein einziges Ei mehr.

Die nächst besseren Fundstellen waren bis 2013 die Fischbacher Stellwege, Umgebung Warndtweiher, "Judengehäu" und die Bergehalde in Ludweiler.

Während die Teilpopulation an den Fischbacher Stellwegen und im Judengehäu nicht mehr nachgewiesen werden konnte, fanden sich am Warndtweiher und auf der Ludweiler Bergehalde noch wenige Eier. Am Warndtweiher waren es noch 5 Eier und 2 Eihüllen und an der Ludweiler Bergehalde lediglich 1 Ei.

Vergleichend zu den Jahren 2009-2013 kann nicht davon ausgegangen werden, dass geeignete Lebensräume 2014/2015 nur in geringerem Maße zur Verfügung gestanden hätten. Mindestens bis 2013 kann eine funktionale Metapopulation im Warndt bestätigt werden und der diagnostizierte Bestandseinbruch in 2014 (2 Raupen, keine Falternachweise, nur 6 Eifunde) ist vermutlich in erster Linie auf andere Einflüsse zurückzuführen als das Fehlen geeigneter Larvalhabitate. Man muss jedoch die Frage stellen, ob die Metapopulation im Warndt solche Rückschläge noch verkraften kann und sich wieder erholt. Das Monitoring in den Folgejahren steht somit möglicherweise schon wieder im Kontext, dass ein saarlandweites Aussterbeereignis dokumentiert werden könnte. Da {{Boloria euphrosyne}}, der Silberfleck Perlmuttfalter, vermutlich schon dieses Jahr nicht mehr nachgewiesen werden kann, wäre {{Satyrium ilicis}}, der Braune Eichenzipfelfalter, bereits die zweite wertgebende Lichtwaldart, die im Warndt (in ihrem saarlandweit letzten Rückzugsgebiet) akut vom Aussterben bedroht ist. Alle Bemühungen, unsere Lichtwaldarten zu retten, kämen somit zu spät!

Wir locken den Aurorafalter in den Garten
Frühlingsbeginn im Vallon du Loubatas
 

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Dienstag, 19. März 2024