By Ronny Strätling on Samstag, 16. Januar 2010
Category: Exkursionen

Satyrium ilicis - Sechs auf einen Streich

Na das hat sich doch mal gelohnt. Wir (Thomas und ich) haben uns heuten nochmal auf die Suche nach Eiern des Braunen Eichenzipfelfalters gemacht. Die Stelle, an der Thomas und ich im Sommer jeweils über 10 Individuen auf Brombeere beobachten konnten, gab zunächst nicht viel her. Eigentlich ist diese Stelle in Überherrn am Waldrand optimal, doch gelang es uns erst gegen Ende unserer Suche tatsächlich noch, Eier zu finden. Dann aber! Auf einem kleinen Eichenschössling waren gleich 4 Eier drauf und ein anderer, kaum 2 Meter entfernt, trug weitere 2. Die Stelle war durchaus wieder typisch exponiert und auch der Standort im Grasbewuchs sehr typisch. Bemerkenswert war jedoch, dass 3 von 4 Eiern nicht am Stamm, sondern in den Ästchen zu finden waren. Evtl. ist es ja doch wichtiger, dass umgebender Grasbewuchs die Luft um die Eiablagestellen "festhält", als dass es tatsächlich die Stammpartie des Bäumchens sein muss.

Als zweite Station unserer kleinen Exkursion haben wir das NSG im Steinbruch bei Berus genommen. In den Spornlagen fanden sich dort dann tatsächlich gut stehende Eichenschösslinge. Ein Nachweis gelang uns aber nicht. Möglicherweise haben wir uns das eingebildet, aber es schien dort deutlich kälter als an der vorhergehenden Stelle. Die Fahrt dorthin hat sich dennoch gelohnt - nicht nur wegen des schönen Spazierganges, sondern noch wegen der Hibernarien vom Kleinen Eisvogel, die an den feuchteren Stellen bereits am Wegesrand leicht an Lonicera xylosteum zu finden waren. Insgesamt fanden wir 8 Hibernarien und die Fundhöhe war verglichen mit Funden an Lonicera periclymenum vielleicht etwas niedriger, doch nicht deutlich. Unter Kniehöhe gelang uns jedoch kein Fund an den Pflanzen dort. Ob die Ablagehöhe nun eine Funktion des Klimas oder eher der Wirtspflanze ist, kann mit so wenigen Daten natürlich nicht belegt werden. Funde an S. albus sind aber im Regelfall ab Brusthöhe am wahrscheinlichsten. Ob die Saarländer unter den Kleinen Eisvögeln tatsächlich lieber höher ablegen als ihre Kollegen in Baden Württemberg, müsste erst noch systematisch untersucht werden.

Aktueller Stand im Warndt:

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Neue Quadranten-Nachweise sind uns zwar nicht geglückt, doch haben wir unsere Suchschemata weiter verbessert und neue Fundorte finden sich dann schon noch. Auch nicht zu vergessen: Die frische Luft und die verblüfften Beobachter... "Was wohl die beiden Spinner da suchen, die da im Schnee rumkriechen?" - Ich hätte meine Antwort parat gehabt: "Wir befreien die Stämmchen der jungen Eichen von Schnee, damit sie nicht erfrieren!!!".

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