Nun an einem Tag wie heute, wenn die Sonne einfach nicht raus will, lässt man schon mal die Foto-Ausrüstung zu Hause und das Netz im Wagen. Sicherheitshalber schnappt man sich noch ein "Röhrchen" oder auch zwei und dann läuft man halt ein wenig "nur so" durch ein Gebiet.
So tun wir es heute - Marvin zeigt mir seinen Transekt, damit ich ihn auch mal vertreten kann. Doch zu den eigentlichen Abschnitten des Transektes kommen wir gar nicht. Erst finden wir eine fette Raupe des Mittleren Weinschwärmers und das ermuntert uns, im reichen Bestand von Epilobium hirsutum nach weiteren zu suchen. Das Epilobium steht direkt am Rand des Ackers im feuchten Weggraben und wächst recht üppig. Tatsächlich findet sich bald eine weitere Raupe - diesmal hat sie jedoch kein Horn... über 15 erwachsene und drei Raupen kurz vor der letzten Häutung finden wir dann noch. Es sind tatsächlich alles Raupen von P. proserpina! Zu ihnen gesellen sich noch über 30 Raupen des Mittleren Weinschwärmers in der grünen Varietät; es ist nur eine braune unter ihnen. Alle Raupen (proserpina und elpenor) sind schon sehr groß und sollten sich bald verpuppen. Wir nehmen einige proserpina mit, um sie Caroline für ihre Arbeit zur Verfügung zu stellen.
Im Mercantour ist mir ein Heftchen in die Hand gefallen, in dem ich las, proserpina sei womöglich "über Gebühr geschützt" - tatsächlich, wenn das das typische Larvalhabitat der Art ist, so ist sie ein "Feuchter Graben Ackerrand-Folger" und sollte genügend Reproduktionsressourcen haben ;-). Aber ob das so ist oder überhaupt zu proserpina, werden wir bestimmt bald mehr (von Caroline) erfahren.
Bitte erschreckt nicht, wenn ihr das folgende Bild seht. Wir haben "zum Nachweis" einige Raupen in eine Schüssel gegeben, in der sonst der Kächerinhalt beim Kächern landet. Die Raupen haben wir braf wieder zurück gesetzt.