By Ronny Strätling on Samstag, 31. August 2013
Category: Garten

Wo sich der Schwalbenschwanz wohl fühlt

Der Schwalbenschwanz hat nunmehr auch einen festen Platz in meinem Garten gefunden. Zwar war er immer schon mal im Gemüsegarten an den Möhren - teils auch in großer Zahl als Raupe - zu finden, doch nun hat er einen fast natürlichen Lebensraum, der sich so schnell auch nicht verändern wird. Ich will einmal zeigen, worauf es ankommt. Der Schwalbenschwanz ist eigentlich recht genügsam und braucht nicht viel. Seine Eier legt er gerne an wilder Möhre ([[Daucus carota]]), Fenchel ([[Foeniculum vulgare]]), Wiesen-Kümmel ([[Carum carvi]]), Dill ([[Anethum graveolens]]) und Pastinak ([[Pastinaca sativa]]) ab. In der Literatur werden noch recht viele weitere Wirtspflanzen genannt - im Grunde kommen fast alle Doldenblütler in Frage. Wichtig für die Gartenliebhaber: die Kulturformen dieser Pflanzen nimmt er ebenso gerne als Wirtspflanze an. Ein weiterer Aspekt ist aber noch wichtig: Wilde Möhren beispielsweise stehen auch mitten in der Wiese und dort legt er nur recht ungern seine Eier ab. Der Schwalbenschwanz liebt seine Wirtspflanzen, wenn sie über rohem Boden, über Schotter oder Steinen stehen, sodaß sich der Standort gut aufheizt. Das ist besonders wichtig für die Falter der zweiten Generation, die Ablagestellen suchen. Nicht selten fand ich noch Raupen im November! Wärme ist also ein ausschlaggebender Faktor und hilft den Raupen, sich schneller zu entwickeln. In manchen Jahren haben wir eine partielle dritte Generation! Rohboden hat man im Gemüsegarten standardmäßig und das ist auch der Grund, weshalb man die Raupen des Schwalbenschwanzes so oft im Garten an Möhren, Dill und Fenchel findet. Wichtig ist dann nur, dass sie nicht als Schädlinge bekämpft werden und dass man bei der Ernte ein wenig Acht gibt, dass man die Möhre nicht mitsamt der Raupe entfernt - vorher nachschauen und die Möhre mit Raupe einfach ein wenig länger stehen lassen :-). Nektarpflanzen bietet ein schöner Garten meist ausreichend, ein englischer Rasen dagegen überhaupt nicht. Aber Larvalhabitat ist nicht gleich Saughabitat des Falters - wenn ihr Nachbar einen Sommerflieder hat und Sie die Möhren, dann mag das schon genügen. Nun aber zu den Stellen in meinem Garten, die ich extra für die Falter eingerichtet habe - der Schwalbenschwanz ist nur einer davon:

Diese Kalkschuttauflage ist ein sehr magerer Untergrund und lässt nur wenig Vegetation zu. Hier brauche ich also nicht mähen - allerhöchstens einmal reiße ich eine Pflanze heraus, die nicht so recht in die feine Gesellschaft passt. Hier wachsen nun - ohne dass ich sie säen musste - einige Wilde Möhren. Die Stelle heizt sich bei Sonnenschein sehr auf und genau das lieben die Raupen. Auf diesem kleinen Patch habe ich vor ein paar Wochen über 10 Eier zählen können. Inzwischen sitzen noch drei Raupen hier und man muss beim Fotografieren Acht geben, wo man hin tritt, denn es sind auch Pflanzen hier, die von verschiedenen Pyrgus-Arten angenommen werden (hiervon später einmal mehr).

Auf dieser Möhre sitzt nun eine Raupe, die sich schon bald in ca. einer Woche verpuppen wird.

Das ist die halberwachsene Raupe.

Noch eine halberwachsene Raupe.

Erwachsene Raupe des Schwalbenschwanzes an Pastinak.

Stört man die Raupen, so stülpen sie ihre Nackenhörner aus und augenblicklich nimmt man einen starken, jedoch nicht unangenehmen Geruch war, der entfernt an Pastinak erinnert.

Diese Raupe ist noch kleiner und erst im vorletzten Kleid (L3).

Dass man zum Ende der Saison hin alle möglichen Stadien des Schwalbenschwanzes findet, ist völlig normal. Teilweise sind noch Falter unterwegs, man findet Eier, Raupen in allen Größen. Puppen findet man selten, da diese meist gut versteckt sind.

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