Dem natürlichen Original kommt dieses Foto relativ nahe - die Goldtöne sieht man aber nur im lebenden Original so richtig. Ich hege den Ehrgeiz, ähnliche Fotos dieses Mal hinzubekommen - daher die Zucht. Was die Falter betrifft, so kann ich nur empfehlen, diese einmal lebendig zu bewundern - die frischen Farben sind auf Fotos eher schlecht wiederzugeben (zitronenquitschgelb zusammen mit einem "spritzigen violettrosa" bei den Männchen - nur Frauen könnten diese Farben mit Namen versehen...). Ich habe das Web nach guten Fotos abgesucht, aber die Eindrücke, die man von einem frisch geschlüpften Tier bekommt, kann man offenbar nicht festhalten. Wer diesen Artikel weiter verfolgt, der kann auf dem Laufenden bleiben und mal vorbei schauen, sobald die Tiere in 2010 schlüpfen. Die Tiere haben auch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus; vgl. hierzu folgende Bilder.
Zur Zucht verwendet man im ersten Raupenkleid am besten eine Plastikbox, in die man sobald die Raupen schlüpfen frische Pinus sylvestris gibt. Feuchtigkeit verträgt die Raupe recht gut; ich vermeide jedoch Kondenswasser. Wichtig bei der Zucht ist, dass die Temperatur nicht über 20°C liegt. Am besten läuft die Zucht tatsächlich im Winter im kühlen Schlafzimmer. Die Herkunft der Tiere liegt in regenfeuchten Bergwäldern Chinas, in denen Nebel und kühle Nächte normal sind. Eine Zucht in diesem Sommer (teilweise um 25°C im Keller!) lief verlustreich und keinesfalls schneller als bei kühlen Temperaturen während des Winters. Man muss wissen, dass A. dubernardi mehrere Generationen bildet und nur die letzte Generation (2-3 sind es insgesamt!) Puppen ausbildet, die überwintern.
Nach der ersten Häutung oder auch schon früher können die Raupen auf die lebende Pflanze gesetzt werden. Ich verwende zu diesem Zweck die praktischen Zuchtbehälter, die ich bereits mehrere Male aus USA über Sammelbestellungen beschafft habe. Ein regelmäßiges Besprühen der Raupen und der Pflanzen schadet zumindest nicht. Dass die Raupen dies unbedingt benötigen, kann ich allerdings auch nicht bestätigen. Ich hatte meine letzte Winter-Zucht über zwei Wochen unbeaufsichtigt auf der lebenden Pflanze, ohne dass es überhaupt Ausfälle gab.
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Zuchtverlauf
08.10.2009 | Eiraupen schlüpfen über 2 Tage verteilt. Haltung in Plastikbox |
11.10.2009 | Noch vor der ersten Häutung setze ich die Tiere auf eingetopfte Pinus sylvestris. Die Raupen fressen gut und wachsen zügig. |
18.10.2009 | Die ersten Raupen häuten sich das erste mal. |
22.10.2009 | Die erste Häutung ist abgeschlossen. |
29.10.2009 | Zweite Häutung bei den ersten Raupen. Deutliche Größenunterschiede sind zu beobachten. Einige Raupen zeigen noch keine Anzeichen einer bevorstehenden Häutung. Bisher keine Verluste. |
08.11.2009 | Dritte Häuting beginnt. |
Die Raupen fressen immer noch auf der lebenden Pflanze, die sich nun unter einer Pflanzenleuchte bei ca. 16°C im Keller befindet. | |
18.11.2009 | Vierte Häutung beginnt. |
04.12.2009 | Die ersten Raupen spinnen sich ein. Um den Raupen die Suche nach geeigneten Verpuppungsplätzen zu erleichtern, bringe ich Holzwolle und Moos in den Zuchtbehälter. |
Die Gespinste werden noch ca. 2 Wochen bei den bisherigen Zuchtbedingungen gelagert, bevor sie ins Freie zum Überwintern gebracht werden | |
20.2.2010 | Hereinnahme der Kokons. |
21.3.2010 | Es schlüpfen 3 Weibchen. Die übrigen Puppen sind vital, zeigen aber keine Falterentwicklung. Evtl. werden sie überliegen? |
13.4.2010 | Die letzten Tiere sind geschlüpft. 7 Puppen sind noch vital, zeigen aber keine Anzeichen, schlüpfen zu wollen. |
<hrdata-mce-alt="Ergebnisse" class="system-pagebreak" title="Ergebnisse" /> Fotos
Ein Weibchen von Actias dubernardi. Die Männchen beeindrucken durch die zitronengelbe Farbe in Kombination mit einem Intensiven Rosa am Costalrand und im Saum.
Die Eier sind recht groß (ca 1,5mm). Im Bild sind bereits 3 von 4 Eier verlassen. Die Eihüllen werden nicht vollständig aufgefressen; die meisten Raupen fressen sich nur den Weg frei und beginnen sofort an der Pflanze zu fressen. Dass die Ei-Raupen trinken müssen, kann ich nicht bestätigen. Es scheint aber nicht zu schaden, solange die Raupen nicht ertränkt werden.
Die Eiraupe ist 2-3mm lang und beginnt im Regelfall sofort mit dem Fressen.
Die gleiche Eiraupe am zweiten Tag nach dem Schlüpfen.
Die Raupe unmittelbar nach der ersten Häutung zeigt noch nicht die typische grüne Färbung.
Leider kann man das "Gold" nur erahnen. Man muss es live gesehen haben!
Die fast erwachsene Raupe zeigt nun deutliche Goldspitzen, die im Foto nur andeutungsweise rüber kommen.
Die erwachsene Raupe ist ca. 8cm lang. Die Größenunterschiede verpuppungsreifer Raupen sind mitunter immens.