By Ronny Strätling on Sonntag, 10. Juli 2016
Category: Garten

10. Juli 2016 im Garten

Endlich ist das Dauer-Sauwetter zu Ende! Die ersten aber stöhnen bereits unter der Hitze und die Stechmücken haben sich in der nassen Witterung der vergangenen Monate zu einer wahren Monsterpopulation entwickelt. So haben wir den Garten heute ganz alleine und teilen ihn nur noch mit den Mücken und den nun zahlreicher fliegenden Faltern. Unsere Nachbarn mit ihren Rasenmähern geben dank der Hitze und der Mücken endlich auf. Die Vögel scheinen das auch gemerkt zu haben und man hört deutlich ihren Gesang. 

Das Frühjahr und der Frühsommer waren durchgängig zum Vergessen und ich behaupte einmal, dass es das schlechteste Schmetterlingsjahr ist, an das ich mich erinnern kann! Inzwischen jedoch fliegt wieder einiges. Waren die Überwinterer Kleiner Fuchs und Tagpfauenauge nach dem nassen und vergleichsweise warmen Winter echte Seltenheiten, so schaffen es nun ihre zweiten Generationen wieder in fast normaler Zahl zu fliegen. Wir waren heute etwas länger im Garten zugange, bis uns die Hitze dann auch zu viel wurde. So konnten wir eine schöne Tagesliste zusammenstellen! (in nachfolgender Tabelle bitte runter scrollen)

Seit dem 10.7. sind nun immer mehr P. tithonus geschlüpft und auch P. mannii hat sich wieder in einigen Exemplaren eingestellt. Die Räupchen des Großen Kohlweißlings sind inzwischen geschlüpft und es sind noch zwei Eispiegel hinzugekommen. Je Eispiegel zähle ich zwischen 70 und 100 Eier. 

Bedenkt man, dass man in einem reich strukturierten Garten wie hier gezeigt schon mal 26 Tagfalterarten an einem Tag sehen kann, wird einem klar, wie wichtig unsere Gärten für den Erhalt der heimischen Tagfalter und die Vernetzung ihrer Lebensräume ist. Es ist eine wahre Freude, wenn man mit seiner Fotoausrüstung einfach in den Garten spazieren kann, um dort Tagfalter zu beobachten und zu fotografieren. Leider gelingt es mir noch nicht, mit der Blütenpracht unserer Wildwiese und den zahlreichen Faltern, unsere Nachbarn zu überzeugen, es mir nachzumachen. Wöchentlich wird mit dem Rasenmäher alles kurz und klein gemäht, obwohl die Rasenfläche dort so riesig ist, dass dies mehrere Stunden in Anspruch nimmt!

Es ist auch nicht so, dass mein Wildgarten keine Arbeit machen würde - im Gegenteil. Aber ich glaube immer noch, dass diese Arbeit erstens viel mehr Spaß macht und zweitens auch lange nicht so aufwändig ist, wie das wöchentliche Mulchen des Rasens. Da meine Flächen etwas umfangreicher sind, habe ich mir zwei Ziegen und zwei Schafe zugelegt, die mir helfen, die Lebensräume zu pflegen. Wer sich aber an Faltern im eigenen Garten nicht freuen kann, der wird wohl niemals verstehen, weshalb ich mir diese Arbeit mache. 

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