Nach einem Krankenhausbesuch in Merzig bot sich der kleine Umweg auf dem Rückweg geradezu an. Am Wolferskopf sollten inzwischen {{Erebia medusa}} und evtl. auch schon {{Plebejus argyrognomon}} fliegen. Wir sind gerade angekommen und müssen feststellen, dass sehr viele Leute an diesem sonnigen Tag den Wolferskopf besuchen wollen. Viele davon sind eigens wegen der Orchideen gekommen, die nun zahlreich blühen. Der Wiesensalbei steht nun in voller Blüte und der Klappertopf ebenfalls. Beide bilden am Wolferskopf sehr ausgeprägte Dominanzbestände. Als wir am Ende im Halbtrockenrasen saßen, um die Liste zu erstellen, bemerkten einige, die gerade vorbei liefen "Wow was ist das eine schöne Blumenwiese! Toll!". Das freute uns sehr, dass es ihnen gefallen hat und es würde uns natürlich noch mehr freuen, wenn man solcherlei auch im eigenen Garten schön fände!

Wiesensalbei und Klappertopf bilden wunderschöne Dominanzbestände aus. Sehr viele Falter bekamen wir hier allerdings nicht zu Gesicht. Es scheint, als würden viele Bläulinge gerade erst schlüpfen. Kein Wunder, wenn man an die letzten Wochen mit dem vielen Regen denkt.

​Entlang der Streuobstwiesen, die im Grunde schon sehr gute Halbtrockenrasen darstellen laufen wir in Richtung des Kerns des Naturschutzgebietes. Wir sind beeindruckt von den Wiesensalbei-Beständen, dem Klappertopf und den riesigen Beständen des leider noch nicht blühenden Wachtelweizens. Bald stellen wir fest, dass wir zumindest für eine Zielart,  {{Plebejus argyrognomon}}, wohl doch etwas zu früh dran sind. Es fliegt noch nicht einmal {{Plebejus argus}}. Nachfolgend die Artenliste; bei den Nachtfaltern waren wir etwas schlampig, denn wir hätten noch einige Arten mehr aufschreiben können. Leider hatten wir es aber etwas eilig.

Taxon Adulte Eier Raupen
{{Spialia sertorius}}
​2
​{{Erynnis tages}}
​20​1
​{{Carterocephalus palaemon}}
​5
​{{Papilio machaon}}
​3​1
​{{Gonepteryx rhamni}}
​7
​{{Leptidea sinapis}}
​10
{{Pieris napi}}
​10
​{{Pieris rapae}}​1
​{{Callophrys rubi}}
​3
​{{Celastrina argiolus}}
​3
​{{Cupido minimus}}
1​​5
{{Glaucopsyche alexis}}
​2
​{{Lycaena phlaeas}}
​1
​{{Lycaena tityrus}}
​1
​{{Polyommatus icarus}}
​30​1
​{{Polyommatus semiargus}}
​10
​{{Polyommatus thersites}}
​1
​{{Aglais io}}
​1
{{​Vanessa atalanta}}
​1
​{{Vanessa cardui}}
​3
{{​Araschnia levana}}
​1
​{{Boloria dia}}
​1
​{{Pararge aegeria}}
​2
​{{Coenonympha arcania}}
​1
​{{Coenonympha pamphilus}}
​30
​{{Erebia medusa}}
20​2
​{{Zygaena filipendulae}}
​40
{{​Tyria jacobaeae}}
​1
{{​Diacrisia sannio}}
​5
​{{Autographa gamma}}
​3
​{{Euclidia glyphica}}
​40
​{{Euclidia mi}}
​3
​{{Chiasmia clathrata}}
​5
​{{Ematurga atomaria}}
​30
​{{Minoa murinata}}
​1
{{Saturnia pavonia}}
​15

Im Vergleich zur Fang-/Wiederfangaktion vor einigen Jahren schien uns die Population von {{Erebia medusa}} eher kleiner zu sein und auch örtlich begrenzter. Das mag aber nach dem letzten (furchtbaren) Schmetterlingsjahr nicht ungewöhnlich sein. Immerhin sie sind noch da und die Population scheint stabil. Der Lebensraum hat sich eher nicht negativ verändert. Die meisten Falter flogen in einer Uraltbrache mit fortgeschrittener Verbuschung, wo auch {{Glaucopsyche alexis}} flog.